Mein Weg aus dem Schmerz: Wie Cannabis mein Leben mit Fibromyalgie verändert hat

Erstellt am:24.06.2025- Zuletzt aktualisiert:23.07.2025

Seit über 30 Jahren lebe ich mit Fibromyalgie. Die Diagnose bekam ich schon als junger Erwachsener, aber der Weg zu einer Behandlung, mit der ich wirklich leben kann, war lang und voller Rückschläge. Erst durch medizinisches Cannabis habe ich zurück in einen aktiven Alltag gefunden. Hier erzähle ich, wie es dazu kam, welche Hürden ich überwinden musste und wie sich mein Leben durch die Therapie verändert hat.

Cannabispatient spricht über seine Erfahrungen bei Fibromyalgie

  • Viele Medikamente brachten keine Linderung, sondern starke Nebenwirkungen.
  • Mit medizinischem Cannabis wurde erstmals eine spürbare Verbesserung erreicht.
  • Die Schmerzen sind nicht weg, aber besser kontrollierbar.
  • Weniger Nebenwirkungen, mehr Energie und bessere Alltagsbewältigung.
  • Die Therapie mit Cannabis sollte nicht als letzte Option betrachtet werden.
  • Jeder Mensch reagiert unterschiedlich – individuelle Beratung ist wichtig.

Ja, mein Name ist Lorenz W. und ich bin beim Dr. Huse in Behandlung und bin da wegen der Fibromyalgie, die bei mir vor vielen Jahren, ich glaube 31 32 diagnostiziert wurde. Heute bin ich 44 und habe da eine ziemliche Rally hinter mir mit verschiedenen Medikamenten. Bei mir wurde dieses. Jetzt komme ich nicht auf den Namen das war gegen gegen Rheuma.

Dieses Medikament Methotrexat. Das war ziemlich unangenehm. Das wurde erst verwendet. Danach bin ich dann zu Frau Dr. Peschek gekommen, weil das damit nicht besser wurde. Mit den Schmerzen. Die hat dann die Fibromyalgie diagnostiziert und mir erst mal später Oxycodon verschrieben, mit allen Nebenwirkungen, die ich dadurch haben konnte. Später wurde dann ein Antrag gestellt auf eine Cannabisgenehmigung. Die wurde dann auch genehmigt, weil von der Opiumstelle und.

Danach hat der Dr. House die Behandlung weiter übernommen, als die Frau Dr. Peschek in Rente gegangen ist. Und jetzt bin ich hier und habe jetzt seit ein paar Jahren einzig und allein Cannabis als Medikament, komme damit super klar und habe meine Schmerzen im Griff. Also zum einen sind das diffuse Schmerzen, die ich so in den Händen, Unterarmen, Beinen und so habe.

Und zum anderen ist das halt Müdigkeit und solche Symptome wie dass man einfach schlapp ist, sich nicht konzentrieren kann. Und auch wenn es paradox klingt, mit Cannabis kann ich mich doch besser konzentrieren. Also in meinem Freundeskreis gab es da wenig Vorurteile. Ich glaube eher, dass das auch viel Akzeptanz auch gestoßen ist. So, das war damals ja noch gar nicht möglich auf Rezept zu verschreiben und naja, ich hab da eigentlich wenig, bis ich Gegenwind gab.

Man hat sich erst mal ein bisschen komisch gefühlt, als man das erste Mal in Apotheke die Dose in die Hand gedrückt bekommen hat und dachte, wenn ich jetzt gleich verhaftet. Aber ansonsten? Nein, eigentlich habe ich da nie negative Erfahrungen gemacht. Also ich würd persönlich sagen, dass Cannabis kann ich im Leben integrieren und so was wie Oxycodon und so, das integriert mich ins Leben.

Also wenn ich da morgens die Dosis nicht gehabt habe oder so, dann bin ich erst mal wieder heim gefahren, weil ich die vergessen hatte oder so, weil das einfach nicht tragbar ist oder so. Wenn ich jetzt das Cannabis morgens mal vergesse oder so, dann werde ich nicht verrückt so das es ist dann einfach so ne dann ich fühle mich komplett und eingeschränkt im Leben von ich bin todkrank hat sich das die letzten Jahre gewechselt?

So ich fühle mich gesund wieder. Ich kann wieder am Leben teilnehmen, ich kann morgens was machen. Ich bin jetzt nicht total zerknautscht hier, sodass eigentlich ja doch was sind das Schönste daran, dass man wirklich nicht diese Müdigkeit hat die ganze Zeit, wie man die mit den anderen Medikamenten hatte. Ganz Nebenwirkungen wie Verstopfungen und so, die habe ich nicht.

Also das gibt es da nicht. Beim Cannabis für mich. Ich bin jetzt dabei zu imkern, macht das Seiten kurz mit wenigen Jahren und freue mich da tierisch drauf, diese Saison jetzt da durchzustarten und ja, die Arbeiten auch vernünftig erledigen zu können, weil mich meine Krankheit doch nicht daran hindert. Also ich finde es schön, wenn man halt wirklich von Anfang an auch mal das Cannabis nicht als letzte Option nehmen könnte, sondern vielleicht auch als erste Option, damit man nicht diesen Leidensweg erst mal geht und die ganzen Opiate durchprobiert und sämtliche Nebenwirkungen hat, die die bringen.

Das Methotrexat hat mir auch nicht, im Gegenteil, das war sehr unangenehm damals und hätte man direkt mal Cannabis versucht, könnte ich mir vorstellen, dass das funktioniert hätte. So ja.

Die Suche nach Linderung – viele Medikamente, wenig Erfolg

Nach der Diagnose Fibromyalgie begann für mich eine regelrechte „Medikamenten-Rally“. Zuerst bekam ich Methotrexat, ein Mittel, das eigentlich gegen Rheuma eingesetzt wird. Die Nebenwirkungen waren unangenehm, geholfen hat es mir nicht. Später wechselte ich zu einer anderen Ärztin, die mir Oxycodon verschrieb. Auch das brachte viele Nebenwirkungen mit sich, aber keine wirkliche Verbesserung meiner Schmerzen.

Der Wendepunkt: Antrag auf Cannabis

Als auch Oxycodon nicht die erhoffte Linderung brachte, stellte meine Ärztin einen Antrag auf eine Cannabisgenehmigung. Nach einer Weile wurde dieser Antrag von der zuständigen Behörde genehmigt, und mein behandelnder Arzt übernahm die weitere Betreuung. Seitdem nehme ich ausschließlich Cannabis als Medikament – und das funktioniert für mich überraschend gut.

Wie fühlt sich Fibromyalgie an?

Die Schmerzen sind diffus, sie ziehen durch Hände, Unterarme, Beine – mal mehr, mal weniger. Dazu kommen eine ständige Müdigkeit und das Gefühl, einfach nicht richtig „da“ zu sein. Was mich überrascht hat: Mit Cannabis kann ich mich sogar besser konzentrieren als vorher. Die Symptome sind nicht weg, aber sie sind so weit im Griff, dass ich wieder aktiv am Leben teilnehmen kann.

Leben mit Cannabis – Alltag und Akzeptanz

In meinem Freundeskreis gab es wenig Vorurteile, als ich von der Cannabistherapie erzählte. Anfangs war es ungewohnt, mit dem Rezept in die Apotheke zu gehen, aber negative Erfahrungen habe ich nicht gemacht. Im Gegenteil: Ich kann das Medikament problemlos in meinen Alltag integrieren. Mit Oxycodon war ich oft wie „weggebeamt“, habe mich morgens ohne Dosis kaum aus dem Haus getraut. Heute kann ich sogar mal vergessen, meine Cannabismedikation zu nehmen, ohne dass ich gleich komplett aus der Bahn geworfen werde.

Wieder Teil des Lebens – neue Energie durch weniger Nebenwirkungen

Das Beste an der Cannabistherapie ist für mich, dass ich nicht mehr ständig müde bin und keine unangenehmen Nebenwirkungen wie Verstopfung habe. Ich fühle mich nicht mehr todkrank, sondern wieder gesund. Ich kann morgens aufstehen, meinen Hobbys nachgehen und Pläne machen. Seit Kurzem imkere ich sogar – etwas, das ich mir früher nicht mehr zugetraut hätte.

Mein Wunsch: Cannabis nicht als letzte Option

Rückblickend wünschte ich, man hätte Cannabis nicht erst als letzte Möglichkeit angeboten. Der Leidensweg durch viele Medikamente und deren Nebenwirkungen hätte vielleicht vermieden werden können. Ich hoffe, dass mehr Menschen mit Fibromyalgie die Chance bekommen, frühzeitig über alternative Therapien informiert zu werden.

Fazit

Medizinisches Cannabis hat mein Leben mit Fibromyalgie grundlegend verändert. Ich habe wieder Perspektiven, kann aktiv am Leben teilnehmen und fühle mich nicht mehr von meiner Erkrankung bestimmt. Jeder Mensch ist anders – aber für mich war diese Therapie der entscheidende Schritt zu mehr Lebensqualität.

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Häufig gestellte Fragen

Patient:innen mit Fibromyalgie berichten von deutlich weniger Schmerzen, besserem Schlaf, weniger Depressivität und einer verbesserten Lebensqualität.2,4,5 Besonders bei therapieresistenten Fällen kann Medizinalcannabis eine wichtige Alternative sein.

2 Giorgi, V., Bongiovanni, S., Atzeni, F., Marotto, D., Salaffi, F., & Sarzi-Puttini, P. (2020). Adding medical cannabis to standard analgesic treatment for fibromyalgia: a prospective observational study. Clinical and experimental rheumatology, 38 Suppl 123(1), 53–59.
4 Boehnke KF, Gagnier JJ, Matallana L, Williams DA. Substituting Cannabidiol for Opioids and Pain Medications Among Individuals With Fibromyalgia: A Large Online Survey. J Pain. 2021 Nov;22(11):1418-1428. doi: 10.1016/j.jpain.2021.04.011.
5 Wang C, Erridge S, Holvey C, Coomber R, Usmani A, Sajad M, Guru R, Holden W, Rucker JJ, Platt MW, Sodergren MH. Assessment of clinical outcomes in patients with fibromyalgia: Analysis from the UK Medical Cannabis Registry. Brain Behav. 2023 Jul;13(7):e3072. doi: 10.1002/brb3.3072.

Medizinalcannabis hat oft weniger Nebenwirkungen als Opioide oder starke Antidepressiva. In einer Studie traten bei einem Drittel der Patient:innen leichte unerwünschte Ereignisse auf, wie Mundtrockenheit, Schwindel und Müdigkeit. Schwere Nebenwirkungen traten selten auf.2

2 Giorgi, V., Bongiovanni, S., Atzeni, F., Marotto, D., Salaffi, F., & Sarzi-Puttini, P. (2020). Adding medical cannabis to standard analgesic treatment for fibromyalgia: a prospective observational study. Clinical and experimental rheumatology, 38 Suppl 123(1), 53–59.

In einer Studie mit Fibromylagie-Patient:innen konnten ca. 72 % die Dosis Ihrer Schmerzmittel reduzieren oder ganz absetzen. Zudem traten unter der Therapie mit Medizinalcannabis weniger Nebenwirkungen auf als unter anderen Schmerzmitteln.4

4 Boehnke KF, Gagnier JJ, Matallana L, Williams DA. Substituting Cannabidiol for Opioids and Pain Medications Among Individuals With Fibromyalgia: A Large Online Survey. J Pain. 2021 Nov;22(11):1418-1428. doi: 10.1016/j.jpain.2021.04.011.

Medizinalcannabis ist allgemein gut verträglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Mundtrockenheit, leichter Schwindel, und Müdigkeit.2,3,4 Die Nebenwirkungen lassen sich meist durch eine Anpassung der Dosis minimieren.

2 Giorgi, V., Bongiovanni, S., Atzeni, F., Marotto, D., Salaffi, F., & Sarzi-Puttini, P. (2020). Adding medical cannabis to standard analgesic treatment for fibromyalgia: a prospective observational study. Clinical and experimental rheumatology, 38 Suppl 123(1), 53–59.

3 Chaves, C., Bittencourt, P. C. T., & Pelegrini, A. (2020). Ingestion of a THC-Rich Cannabis Oil in People with Fibromyalgia: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Clinical Trial. Pain medicine (Malden, Mass.), 21(10), 2212–2218.

4 Boehnke KF, Gagnier JJ, Matallana L, Williams DA. Substituting Cannabidiol for Opioids and Pain Medications Among Individuals With Fibromyalgia: A Large Online Survey. J Pain. 2021 Nov;22(11):1418-1428. doi: 10.1016/j.jpain.2021.04.011.

Eine bessere Schlafqualität ist eines der am häufigsten berichteten Wirkungen von Medizinalcannabis bei Fibromyalgie-Patient:innen.1 Cannabis kann beim Einschlafen helfen und für tieferen, erholsameren Schlaf sorgen.

1 Sagy, I.; Bar-Lev Schleider, L.; Abu-Shakra, M.; Novack, V. Safety and Efficacy of Medical Cannabis in Fibromyalgia. J. Clin. Med. 2019, 8, 807. doi: 10.3390/jcm8060807.