Fibromyalgie neu gedacht: Wie individuelle Therapieansätze mit Cannabis den Alltag verändern

Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung, die Betroffene oft an ihre Grenzen bringt. Viele Patientinnen und Patienten berichten von diffusen Schmerzen, ständiger Müdigkeit und Konzentrationsproblemen, die den Alltag massiv beeinträchtigen. Während herkömmliche Medikamente wie Opioide oder Rheumamittel häufig starke Nebenwirkungen verursachen und nicht immer helfen, rückt medizinisches Cannabis zunehmend in den Fokus – auch in der Expertenwelt. Doch wie sehen Fachleute die Therapie mit Cannabis bei Fibromyalgie? Dieser Bericht gibt Einblicke in die Erfahrungen von Ärztinnen und Ärzten sowie medizinischen Berater:innen, die sich täglich mit der Behandlung dieser komplexen Erkrankung auseinandersetzen.

Mittelalterlicher Mann spricht mit Ärztin über Therapien bei Fibromyalgie in heller Praxis.

Individuelle Therapie statt Standardlösung

„Es gibt keinen festen Katalog an Indikationen für medizinisches Cannabis – jede Behandlung ist individuell“, erklärt eine erfahrene Fachärztin. Gerade bei Fibromyalgie sei es wichtig, die gesamte Krankengeschichte und die bisherigen Therapieversuche zu berücksichtigen. Viele Patient:innen hätten bereits eine „Rally“ an Medikamenten hinter sich, darunter auch Mittel wie Methotrexat oder starke Opioide, die nicht selten erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen.

Ein Experte berichtet: „Das Erstgespräch dauert oft sehr lange. Es ist entscheidend zu verstehen, wie sehr der Patient tatsächlich unter den Symptomen leidet. Nur das kann die richtige Therapieentscheidung ermöglichen.“ Besonders bei Fibromyalgie, deren Symptome von außen oft schwer greifbar sind, sei das persönliche Gespräch unverzichtbar.

Cannabis als Alternative – Erfahrungen und Einschätzungen

Viele Patient:innen gelangen erst nach langem Leidensweg zur Cannabistherapie. „Nachdem klassische Medikamente wie Oxycodon nicht geholfen haben, wurde ein Antrag auf Cannabis gestellt“, berichtet ein Patient aus dem Expertenkreis. Die Genehmigung erfolgte schließlich, nachdem andere Optionen ausgeschöpft waren.

Ein medizinischer Berater, selbst Cannabispatient, schildert: „Ich war zunächst skeptisch gegenüber medizinischem Cannabis, weil ich aus der Arzneimittelforschung komme. Doch die Erfahrungen – insbesondere bei chronischer Migräne und Fibromyalgie – haben mich überzeugt.“ Laut Experten vertragen viele Menschen Cannabis besser als konventionelle Schmerz- oder Psychopharmaka. Die Lebensqualität steige, während Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder kognitive Einschränkungen oft geringer ausfallen.

Nebenwirkungen und Alltagstauglichkeit

Ein häufiges Thema in der ärztlichen Beratung sind die Nebenwirkungen. Experten betonen, dass Cannabis – wie jedes Medikament – nicht für alle geeignet ist und individuell unterschiedlich wirkt. Während manche Patient:innen kaum Nebenwirkungen bemerken, berichten andere von leichter Müdigkeit, die sie jedoch als weniger belastend empfinden als die Schmerzen selbst.

Ein Experte fasst zusammen: „Lieber schmerzfrei und etwas müde als ständig erschöpft und voller Schmerzen.“ Viele Betroffene berichten, dass sie mit Cannabis wieder am Leben teilnehmen können, Hobbys nachgehen und alltägliche Aufgaben bewältigen. Die Integration in den Alltag gelingt oft besser als mit anderen Medikamenten.

Stigmatisierung und gesellschaftliche Akzeptanz

Trotz wachsender Akzeptanz gibt es weiterhin Vorurteile gegenüber der Cannabistherapie. Besonders ältere Ärzt:innen stehen der Verordnung häufig skeptisch gegenüber. Fachleute betonen, wie wichtig es ist, offen über die Erfahrungen der Patient:innen zu sprechen und individuelle Lebenssituationen ernst zu nehmen.

In der Praxis zeigt sich: „Im Freundeskreis überwiegt die Akzeptanz. Die größte Unsicherheit bestand anfangs beim Gang zur Apotheke, doch negative Erfahrungen blieben aus“, berichtet ein Patient. Die gesellschaftliche Debatte um medizinisches Cannabis ist im Wandel – und die Stimmen aus der Praxis tragen dazu bei, Vorurteile abzubauen.

Geriatrische Patienten und Begleitprojekte

Einige Fachärzt:innen begleiten spezielle Projekte mit Pflegediensten, um geriatrische Patient:innen engmaschig während der Cannabistherapie zu betreuen. Der Pflegedienst misst beispielsweise regelmäßig den Blutdruck und berichtet über das Wohlbefinden der Patient:innen. „Diese enge Zusammenarbeit ist besonders bei älteren Menschen wichtig, um die Therapie optimal anzupassen“, so ein Experte.

Grenzen und Chancen der Cannabistherapie

Die Expert:innen sind sich einig: Cannabis ist keine Wundermedizin, aber für viele Fibromyalgie-Betroffene eine wertvolle Option, wenn andere Therapien versagen oder zu starke Nebenwirkungen verursachen. Die Entscheidung für eine Cannabistherapie sollte immer gemeinsam mit erfahrenen Ärzt:innen getroffen werden. Wichtig ist auch, dass Patient:innen sich nicht entmutigen lassen, wenn der erste Therapieversuch nicht sofort den gewünschten Erfolg bringt – die individuelle Einstellung und Begleitung sind entscheidend.

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