Erstellt am:24.06.2025- Zuletzt aktualisiert:23.07.2025
Dr. Enio Barci, erfahrener Schmerztherapeut, berichtet aus seiner täglichen Praxis über die Herausforderungen, Chancen und individuellen Wege in der Behandlung von Fibromyalgie – mit besonderem Fokus auf die Medizinalcannabis-Therapie.
Vielen Dank für die Einladung. Ich heiße Enio Baci. Ich komme aus Albanien ursprünglich wohne seit zehn Jahren in Deutschland, hab hier Medizin studiert und arbeite seit sieben Monaten in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin als Assistenzarzt. Genau. Ich habe erst einmal angefangen und jetzt praktiziere ich da als Assistenzarzt gerne als erster Kontakt mit medizinische Cannabis. Aber als ich als Student, als Werkstudent.
Ich habe eine Praxis gearbeitet und da einer der behandelnden Ärzte, der hat, ähm, der hat uns etwas mehr über medizinische Cannabis erzählt und dass er das gerne in Zukunft auch Patient verschreiben werde und so Kontakt vor allem für Schmerzpatienten, also chronische Schmerzen. Und dann habe ich dann weiter selber recherchiert, auf welcher Basis man mit überhaupt medizinische Cannabis verschreiben kann und wie das überhaupt funktioniert, wie, wie es die physiologische Art und Weise wie Cannabis oder eben die Wirkungen von Cannabis im Körper funktionieren.
Und da war ich überrascht, dass es also eine Bandbreite von verschiedenen Wirkungen und verschiedenen Aspekten, die halt leider etwas vernachlässigt werden von der, von der, von der sowohl für ärztliche Seite als auch von der von der Patientenseite. Das war auch, dass es bei mir bei den allermeisten Patienten, die ähm, wenn die fertig mit der Aufklärung, also wenn ich mit dem mit dem Gespräch sind, dann ist es für jeden eine große Überraschung, dass das so einfach geht.
Das ist so so, das ist überhaupt nicht schwierig ist mit dem mit dem Aus außer richtige Art und Weise halt mit unter ärztlicher Aufklärung nämlich an dem an dem Tag oder an dem Berater heranzukommen. Wenn man das weiß, wie man das eigentlich anwenden sollte, dann gibt es eigentlich weniger Gefahren. Genau. Und so war auch meine auch mein erster Eindruck von Patienten, die leider immer wieder weniger drüber aufgeklärt werden und immer als als als Drogenkonsum.
Also wenn ich an medizinische Cannabis, also sofort als Drogenkonsum damit vereinbar. Ja, ähm. Das Problem ist, dass um eben die volle auf die volle Wirkungsspektrum des medizinischen Cannabis zu entfalten oder zu gewährleisten, bräuchte man ähm bräuchte man eigentlich mehr Studien. Man bräuchte eigentlich eben ist man sollte Mensch mehr darüber aufklären was ist eigentlich medizinischer Cannabis und wie sollte man das eigentlich einnehmen?
Wie genau medizinische Cannabis? Man weiß, dass es verschiedene Rezeptoren wie zB eins zu zwei, dass die an verschiedene Rezeptoren und dass sie physiologische Weise die Schmerzwahrnehmung oder Wahrnehmung und oder zum Beispiel Sinneswahrnehmungen eben beeinflussen. Aber wie genau 100 %, das kann man leider nicht sagen und es bräuchte eigentlich mehr mehr, mehr, mehr, mehr Daten.
Dr. Barci schildert: „Viele Patientinnen und Patienten mit Fibromyalgie haben eine wahre Odyssee hinter sich. Oft sind sie bei zahlreichen Fachärzten gewesen, haben viele Medikamente ausprobiert und fühlen sich dennoch nicht ernst genommen.“ Für ihn steht im Mittelpunkt, sich Zeit für das ausführliche Erstgespräch zu nehmen: „Nur wenn ich wirklich zuhöre, erfahre ich, wie sehr die Symptome das Leben der Betroffenen beeinflussen. Das steht in keinem Arztbrief – das erzählt mir nur der Mensch selbst.“
Er betont, dass die Diagnose Fibromyalgie immer eine Ausschlussdiagnose bleibt: „Wir müssen andere Ursachen wie entzündliche oder rheumatische Erkrankungen ausschließen. Erst wenn das geschehen ist und die typischen Symptome wie weit verbreitete Schmerzen, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme vorliegen, stellen wir die Diagnose Fibromyalgie.“
Dr. Barci hebt hervor, dass es keine Standardtherapie gibt: „Jede Patientin, jeder Patient reagiert anders. Viele haben bereits klassische Schmerzmittel, Antidepressiva oder auch Opioide erhalten – meist ohne nachhaltigen Erfolg und oft mit erheblichen Nebenwirkungen.“ Er beschreibt, wie wichtig es ist, gemeinsam mit den Betroffenen einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln: „Wir besprechen alle verfügbaren Optionen, wägen Nutzen und Risiken ab und entscheiden dann gemeinsam, welche Therapie begonnen wird.“
In seiner Arbeit hat Dr. Barci festgestellt, dass medizinisches Cannabis für viele Fibromyalgie-Patient:innen eine echte Alternative sein kann – insbesondere dann, wenn andere Therapien versagen oder nicht vertragen werden. „Ich habe erlebt, dass Patientinnen und Patienten mit Cannabis oft weniger Nebenwirkungen haben als mit Opiaten oder klassischen Schmerzmitteln. Sie berichten von verbesserter Lebensqualität, besserem Schlaf und einer Reduktion der Schmerzen.“
Dr. Barci betont jedoch, dass Cannabis keine Wundermedizin ist: „Nicht jeder profitiert gleichermaßen. Es braucht eine enge ärztliche Begleitung und regelmäßige Kontrollen, um Wirkung und mögliche Nebenwirkungen im Blick zu behalten.“ Besonders wichtig ist ihm die Aufklärung: „Viele Menschen haben Vorurteile oder Unsicherheiten gegenüber Cannabis. Ich nehme mir Zeit, alle Fragen zu beantworten und gemeinsam den besten Weg zu finden.“
Für Dr. Barci ist die partnerschaftliche Beziehung zu seinen Patientinnen und Patienten der Schlüssel zum Erfolg: „Ich sehe mich nicht als autoritären Entscheider, sondern als Begleiter auf dem Weg zur Besserung. Nur gemeinsam können wir herausfinden, was wirklich hilft.“ Er berichtet, dass viele Betroffene sich erstmals verstanden fühlen, wenn sie ihre Geschichte erzählen dürfen und ernst genommen werden.
Fibromyalgie bleibt eine Herausforderung – für die Betroffenen und das ärztliche Team. Dr. Enio Barci plädiert für mehr Offenheit gegenüber neuen Therapieoptionen wie Cannabis und für eine konsequent individuelle Herangehensweise. „Jeder Mensch ist anders. Unser Ziel muss es sein, gemeinsam Lebensqualität zurückzugeben – Schritt für Schritt, mit Geduld, Empathie und modernen Therapien.“
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Patient:innen mit Fibromyalgie berichten von deutlich weniger Schmerzen, besserem Schlaf, weniger Depressivität und einer verbesserten Lebensqualität.2,4,5 Besonders bei therapieresistenten Fällen kann Medizinalcannabis eine wichtige Alternative sein.
2 Giorgi, V., Bongiovanni, S., Atzeni, F., Marotto, D., Salaffi, F., & Sarzi-Puttini, P. (2020). Adding medical cannabis to standard analgesic treatment for fibromyalgia: a prospective observational study. Clinical and experimental rheumatology, 38 Suppl 123(1), 53–59.
4 Boehnke KF, Gagnier JJ, Matallana L, Williams DA. Substituting Cannabidiol for Opioids and Pain Medications Among Individuals With Fibromyalgia: A Large Online Survey. J Pain. 2021 Nov;22(11):1418-1428. doi: 10.1016/j.jpain.2021.04.011.
5 Wang C, Erridge S, Holvey C, Coomber R, Usmani A, Sajad M, Guru R, Holden W, Rucker JJ, Platt MW, Sodergren MH. Assessment of clinical outcomes in patients with fibromyalgia: Analysis from the UK Medical Cannabis Registry. Brain Behav. 2023 Jul;13(7):e3072. doi: 10.1002/brb3.3072.
Medizinalcannabis hat oft weniger Nebenwirkungen als Opioide oder starke Antidepressiva. In einer Studie traten bei einem Drittel der Patient:innen leichte unerwünschte Ereignisse auf, wie Mundtrockenheit, Schwindel und Müdigkeit. Schwere Nebenwirkungen traten selten auf.2
2 Giorgi, V., Bongiovanni, S., Atzeni, F., Marotto, D., Salaffi, F., & Sarzi-Puttini, P. (2020). Adding medical cannabis to standard analgesic treatment for fibromyalgia: a prospective observational study. Clinical and experimental rheumatology, 38 Suppl 123(1), 53–59.
Medizinalcannabis ist allgemein gut verträglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Mundtrockenheit, leichter Schwindel, und Müdigkeit.2,3,4 Die Nebenwirkungen lassen sich meist durch eine Anpassung der Dosis minimieren.
2 Giorgi, V., Bongiovanni, S., Atzeni, F., Marotto, D., Salaffi, F., & Sarzi-Puttini, P. (2020). Adding medical cannabis to standard analgesic treatment for fibromyalgia: a prospective observational study. Clinical and experimental rheumatology, 38 Suppl 123(1), 53–59.
3 Chaves, C., Bittencourt, P. C. T., & Pelegrini, A. (2020). Ingestion of a THC-Rich Cannabis Oil in People with Fibromyalgia: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Clinical Trial. Pain medicine (Malden, Mass.), 21(10), 2212–2218.
4 Boehnke KF, Gagnier JJ, Matallana L, Williams DA. Substituting Cannabidiol for Opioids and Pain Medications Among Individuals With Fibromyalgia: A Large Online Survey. J Pain. 2021 Nov;22(11):1418-1428. doi: 10.1016/j.jpain.2021.04.011.