Medizinisches Cannabis Nebenwirkungen? Dr. Giesel räumt mit Mythen auf

Erstellt am:24.07.2025- Zuletzt aktualisiert:24.07.2025

Dr. Matthias Giesel, ein erfahrener Schmerzspezialist, behandelt seit Jahren Patienten mit chronischen Schmerzen und hat umfangreiche Erfahrungen mit medizinischem Cannabis bei Fibromyalgie gesammelt. In einem ausführlichen Gespräch teilt er seine fachlichen Einschätzungen zu Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Vorteilen gegenüber herkömmlichen Schmerzmitteln.

Matthias Giesel berichtet über die Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis

Diese ExpertInnen wurden für diesen Beitrag interviewed

Dr. Matthias Giesel

Schmerzklinik und Palliativmedizin am Marienkrankenhaus Soest, Facharzt für Anästhesiologie
Liefert als Palliativmediziner und Anästhesist Einblicke in Cannabis-Therapie bei schweren Krankheitsverläufen.
Zum Profil

  • Hohe Sicherheit: Cannabis hat eine „wahnsinnig gute therapeutische Breite" - tödliche Überdosierung praktisch unmöglich, im Gegensatz zu Opiaten
  • Weniger Nebenwirkungen: Patienten berichten nach Umstellung von Opiaten auf Cannabis: „Ich bin viel wacher, klarer und kann meinen Lebensalltag besser meistern"
  • Vollextrakte bevorzugt: Wirken wie Retardpräparate über mehrere Stunden, weniger psychoaktive Nebenwirkungen als Blüten, Fahrtüchtigkeit bei stabiler Einstellung möglich
  • Standardtherapie ausgereizt: Cannabis besonders geeignet für Fibromyalgie-Patienten, bei denen herkömmliche Medikamente versagt haben oder nicht vertragen wurden
  • Hohe Patientenakzeptanz: Besonders ältere Patienten sind überraschend offen, oft unterstützt durch Empfehlungen der eigenen Kinder
  • Ärztliche Kontrolle wichtig: Medizinisches Cannabis sollte rezeptpflichtig bleiben für gleichbleibende Qualität und individuelle Dosisanpassung
  • Realistische Erwartungen: Ziel ist nicht Heilung, sondern Symptomkontrolle und Rückgabe von Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit
  • Genau. Also, mein Name ist Dr. Matthias Giesel. Ich bin Anästhesist. Von Hause aus. Bin jetzt hier seit 2016 im Marinekrankenhaus Soest und in dem Fonds in der Praxis für Schmerztherapie als Schmerztherapie tätig. Leite die Schmerzt den Schmerzbereich und leite die Palliativstation, bin aber verantwortlich, mache aber nebenbei auch noch Anästhesie und Intensivmedizin. Im Rahmen der Gesamtabteilung. Ja, ich muss fairerweise sagen, ich Schmerztherapie war eigentlich gar nicht so das Gebiet, wo ich gerne hinwollte, sondern ich bin eigentlich geboren, komme aus dem Rettungsdienst, habe auch im Ausland gearbeitet, im Rettungsdienst, in England, war quasi in, also auf den Malediven, auf den Seychellen tätig als Tauchmediziner und bin dann quasi über Dortmund, war dann lange an der Uni einer Marina Spital

    in Herne an der Uniklinik Bochum. Habe da meine Ausbildung gemacht, habe meinen Facharzt gemacht, habe die Zusatzbezeichnung Palliativintensiv, Notfallund Schmerztherapie gemacht und bin dann quasi über einen kurzen Stopp im Sauerland hier in Soest gelandet. Durfte mich hier voll verwirklichen, durfte die die Klinik war sie haben die neu strukturiert. Es gab schon immer Schmerztherapie. Es gab auch schon immer ein invasiv US Spektrum, also haben schon immer invasive Schmerztherapie oder minimalinvasive Schmerztherapie gemacht.

    Wir haben dann den Spektrum der multimodalen Schmerztherapie extrem ausgebaut. Wir haben eine neue Klinik seit 2018 mit 15 stationären Betten und haben sieben Palliativ betten. Die Station oben ist nigelnagelneue Kletterwand, alles, was man so will, was man als Schmerztherapie will. Und da bin ich quasi dabei dann auch geblieben. Das hat mir immer Spaß gemacht. Hab dann so nebenbei alles, was so mit dem Thema Schmerz zu tun hat.

    Habe noch die manuelle Chirotherapie, manuelle Therapie, Physiotherapie, Ausbildung gemacht und habe jetzt auch noch den Sportmediziner, so dass man so ein bisschen das Spektrum sowohl von der Invasivität minimal invasiv multimodale Schmerztherapie, medikamentöse konservative Schmerztherapie eigentlich abdeckt. Und jetzt kam ab diesem Jahr ab Oktober was. Jetzt haben wir quasi hier dazu setzt jetzt auch um die ambulante Versorgung noch zu optimieren, haben wir jetzt das gegründet ist auch neu hier am Standort.

    Das sind jetzt die nigelnagelneuen Räumlichkeiten, so dass wir quasi das Spektrum jetzt nicht nur stationär, sondern auch ambulant voll abdecken. Eigentlich nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich habe immer gedacht früher so, dass so Notfallmedizin, Anästhesie mir eigentlich mehr liegt, weil ich wollte immer schon immer so ein bisschen im Krankenhaus eigentlich also schon immer eigentlich Krankenhaus Setting das, was ich eigentlich wollte.

    Aber dann ist es so, dass man so ein bisschen in dieses Spektrum reinrutscht und dann auch ich konnte ganz gut mit Patienten reden. Man kann sich ganz gut in die Krankengeschichten reindenken und dann ist man da so ein bisschen hängengeblieben und dann hat man so ein bisschen Händchen entwickelt wie. Ich magister auch dieses manuelle dabei, dass man die Patienten jetzt ganz gut anfassen, von A bis Z betreut.

    Das ist eine Anästhesie. Kommt das manchmal ein bisschen kurz, weil man doch eher der Dienstleister ist. Und so bin ich da hängengeblieben. Also es ist keine Passion, Man sagt aber, man ist eher so ein bisschen Opfer seines Erfolgs. Es macht halt Spaß, die Patienten sind zufrieden und dann bleibt man dabei. Und dann hat sich das entwickelt. Und jetzt?

    Mittlerweile ist das ein fester Bestandteil und ich will es eigentlich auch nicht mehr missen. Also ich habe, ich habe kein Helfersyndrom. Also es ist jetzt nicht so, dass ich quasi sage, dass man das in meiner Freizeit alles mögliche aufopfern würde um Patienten. Das ist auch der falsche Ansatz. Aber ich glaube, gerade Schmerzpatienten sind schon ziemlich. Also die sind schon ziemlich gebeutelt und mit der Mischung, mit der Palliativmedizin, also zum Beispiel jetzt mal Spektrum des Palliativpatient, das das einzige Mal in der Medizin, dass wir wirklich das tun, was die Patienten wollen.

    Ansonsten versuchen wir immer, irgendwas zu verkaufen im Sinne von ja, der Eingriff muss gemacht werden, damit sie besser geht. Das tut aber immer irgendwie auf und ist immer unangenehm, kann aber ja einen Haken haben oder sich ballern lassen. Und das ist bei Palliativ patienten anders. Das ist eine hohe Wertschätzung, die man dann auch erfährt. Und bei den Schmerz, also das ist dann so ein bisschen bei den Schmerzpatienten auch so, wenn man sich gut kümmert, die sind häufig, fallen die hinten runter.

    Im Gesundheitssystem werden häufig links liegen gelassen, haben viele Hürden zu bekämpfen, auch mit den Krankenkassen, kriegen ihre Hilfsmittel nicht, haben viele Probleme da auch irgendwie, ich will mal sagen verstanden zu werden. Und von der Warte macht das Spaß. Wenn die dann zufrieden sind und man denen helfen kann, ein bisschen begleiten kann. Meist behält man sie lange als Patienten.

    Also es ist nicht so einmal ein kurzer Kontakt wie ein Hausarzt zum Beispiel, der jetzt vielleicht was weiß ich, grippalen Infekt, aber jungen Patienten behandelt er sie, die einmal, was weiß ich und dann lange nicht mehr. Da, sondern es genau wie über Tumorpatienten auch Schmerzpatienten, Patienten, die man lange behält. Die ersten Berührungspunkte hat man an der Uni. Das war auch vor 2017, also bevor diese Zulassung kam.

    Dass das quasi als Arzt einem Arzneimittel oder als Rezeptur Arzneimittel mehr oder weniger so langsam in den Gesundheitsmarkt drückte, haben wir das bei Palliativpatienten eingesetzt? Schon immer oder schon lange. Und man konnte aber nicht so richtig. Also ich finde es etwas schwierig, Effekte dem Cannabis zuzuordnen, aber wir haben es halt immer schon eingesetzt, wenn man ihr Nebenwirkungsspektrum also erfassen können, ob es gut vertragen wird etc. Und dann kam ab 2017 war ja der was quasi die Zulassung, dass man es jetzt in Einzelfällen verschreiben darf und dann haben wir ein riesen Run auf die auf das Medikament.

    Ja, kam gar nicht von uns. Wir wollten das eigentlich gar nicht. Also wir sind tatsächlich. Wobei man fairerweise sagen muss Medikamentös ist die Schmerztherapie seit Jahren gleichbleibend. Es gibt keine neuen Substanzen, es gibt keine neuen Verabreichungsformen von der Tat war Cannabis dann schon ein neues Spektrum, was noch mal aufgemacht wurde. Aber eigentlich waren wir so ein bisschen, sind immer noch im Saft geschwommen und haben gar nicht so den Druck gesehen jetzt, weil eigentlich alle Medikamente nie 100 % gut wirkten.

    Und dann kamen die Patienten, haben dann gesagt, die wollen es auch haben und es probieren und dann fängt man an damit. Am Anfang stellt man sich so ein bisschen den Hürden, man probiert es aus und man sieht doch erstaunliche Erfolge. Es ist kein Wundermittel, es ist auch nur ein Reserve Medikament. Nach wie vor ist es nicht jetzt. Nein, das glaube ich nicht.

    Das wird es auch. Den Stellenwert wird es auch nicht bekommen. Aber es ist für viele Patienten oder für einige Patienten eine extreme Erleichterung. Wir haben so eine Drittelregelung, also was man so in der Praxis sieht, Wir haben 30 %, die wirklich sagen, es ist bahnbrechend, es verändert fast alles, Lebensqualität wird besser, schlafe besser, Schmerz wird deutlich, dumpfer. Dann haben wir so 1/3.

    Die sagen Na ja, ich will es nicht mehr missen, aber wir als Therapeuten sehen so ein bisschen, Na ja, Opiate werden weiter genommen. Also irgendwie ist ja jetzt trotzdem. Aber er wird jetzt nicht arbeitsfähig dadurch und so was. Das sehen wir schon. Aber die Patienten wollen es ja gerne haben. Dann mal 1/3, die wirkt so überhaupt nicht. Und bei denen muss man auch, das ist auch klar, das rauszukriegen.

    Die dürfen es dann auch nicht bekommen oder sollten es nicht bekommen. Wir kämpfen so ein bisschen in der Cannabis Szene, ja, mit diesem Markt. Das ist eigentlich auch die Haupthürde, weil wir immer so ein bisschen in so einen, in so eine Schublade gesteckt werden und da müssen wir raus und das ist so ein bisschen eine Passion geworden. Ich habe schon immer damit beschäftigt, fand das spannend und auch durch diese ganze Vortragswesen, was wir so haben, dass wir uns mit dem Thema beschäftigen, auch für die Firma referieren und uns auch viele Patienten Kontakte haben, wird man dann so ein bisschen.

    Also kriegt man, glaube ich, ganz gut einen Blick dafür, wer dafür geeignet ist, man ja nicht und wo man ein bisschen aufpassen muss. Also das erste, was man immer hört, es kann dann die wollen ja eigentlich nur kiffen auf Rezept. Wir setzen tatsächlich 99 % an Medikamenten voll Extrakte ein. Das heißt, wir haben überhaupt gar nichts mit dem Kiffer Markt an sich zu tun.

    Ähm, ich sag mal so Vorbehalte sind immer. Es ist halt schwierig, das durchzukriegen bei der Krankenkasse. Das Antragswesen ist immer eine Hürde, die tatsächlich zu gerade eine Hausarztszene zu sehr viel Unfrieden führt. Dementsprechend sind Therapien, die wir begonnen haben, die wir nicht beenden können werden, häufig. Dann also musste man dagegen ankämpfen, so ein bisschen die Hausärzte mitnehmen, muss so viele Schulung machen, dass die sich das auch zutrauen, quasi das nachher weiter fortzuführen.

    Jetzt mit der Praxis wird es einfacher, weil wir es quasi selber fortführen können. Im ärztlichen Markt wird es ein bisschen belächelt, zum Teil für die, die keine Ahnung davon haben. Also die wird es häufig so, dass Cannabis so ein bisschen na ja, man kämpft halt mit den Vorurteilen der vergangenen Jahre. Es ist halt, wie gesagt, so ein bisschen dient halt eher es halt wird schon noch als Droge gesehen.

    Mittlerweile haben wir fast alle Fachrichtungen auch hier im Krankenhaus überzeugt und auch wir haben immer wieder Indikationen. Gerade unsere Neurologen sind sehr begeistert davon. Und wie gesagt, man muss die Indikation kritisch stellen. Es ist ein Reserve Medikament, das heißt die kommen, die kriegen das nicht, die müssen immer lange, lange vorher schon eine Krankengeschichte eigentlich haben, so dass man wirklich sagen kann, die Standardtherapie funktioniert nicht gut.

    Also das probieren wir immer vorher aus. Und wenn dann ein Kandidat ist, dann probieren was. Wir probieren es dann auch häufig einfach aus. Und wenn ja, dann sagt das es gut. Dann gibt es auch keinen Grund nicht dafür zu kämpfen, dass er das bekommt. Das schöne daran also Cannabis selber wirkt ja über einen eigenen Regulator Kreislauf den wir haben einen Regelkreislauf.

    Das Endok kann damit System. Und das ist noch mal zusätzlich zu dem Opiatsystem, was wir im Körper haben, das heißt, wir haben eine ganz andere Angriffsstelle für Medikamente. Dementsprechend kann man auch nicht sagen, die Leute, die viele Opiate haben, bei denen wird Cannabis auch gut oder anders rum, sondern es ist wirklich ein ganz anderer Ansatz. Wir haben verschiedene Substanzen in der.

    In der Pflanze selber ist es quasi es gibt immer das THC, es gibt immer CBD, es gibt zig Zusatzstoffe, die eine Rolle spielen, wo wir einfach noch gar nicht genau wissen. Also da ist die Forschung noch relativ weit entfernt davon, dass man wirklich jede einzelne Substanz der der Pflanze quasi zuordnen kann, was die eigentlich macht. Es wirkt im Endeffekt über diesen Regulator Kreislauf.

    Ich beschreibt es immer so, wenn man Cannabis erklären will. Es reguliert die Hypostase des Körpers wieder auf das Normallevel runter. Das heißt, wir haben bei vielen Schmerzpatienten, um mal bei dem Beispiel zu bleiben, dann hochgefahren. Schmerzsystem, Schmerzgedächtnis. Solche Begriffe fallen dann immer, das heißt, das sind ja nur homogene Entzündungssprozesse, die einfach dafür führen, dass die Schmerzen immer deutlicher wahrgenommen werden und das Cannabis schafft es, das wieder auf das Normalmaß runter zu regulieren.

    Es ist kein Mittel, was man in Akut Schmerztherapie einsetzt. Man wird jetzt nicht einen Schmerz nach einem Trauma, wenn man zu einem Verkehrsunfall wird, man mit Cannabis nicht behandeln können, aber es reguliert und das reguliert hochgefahren Systeme und das ist eigentlich die Hauptstärke. Es hat einen Effekt additiv zum. Zu den Opiaten. Das heißt, ich kann in der Regel immer Opiate einsparen, wenn ich Cannabis parallel einsetze.

    Und es hat einen immunmodulatorischen Effekt, das heißt die Entzündung sprozess im Körper, zum Beispiel bei MS, bei Rheuma etc.. Morbus Bechterew, diese Erkrankung, diese Erkrankungen sind sehr gut mit mit Cannabis behandelt. Also ein spezielles CBD eigentlich als Hauptwirkstoff spielt da eine Rolle. Und das, was wir eigentlich nicht wollen, diese Psychoaktivität, was über den Dopaminkreislauf läuft, das ist eigentlich das, was wir in der Medizin gar nicht brauchen.

    Und deswegen ist eine Cannabis einstellung hat immer was damit zu tun, dass wir unterhalb dieser Schwelle bleiben. Wir wollen keine Patienten haben, die heißen, die den Kick Effekt haben. Das wollen wir gar nicht. Die sollen das wie eine Medikation nehmen. Die Sonne Linderung haben, sollen aber völlig funktionsfähig bleiben. Und wenn man jetzt mal im Vergleich zu den Opiaten guckt, sieht man schon, dass Opiate häufig schwinde.

    Die werden Wesens verändert, die fahren sich zurück, die werden Antriebs gemindert und wenn die man, wenn man die umstellt auf Cannabis, dann hat man häufig das Gefühl, dass sie sagen also ich bin viel wacher, ich bin viel klarer, ich kann viel mehr meinen Lebensalltag auch meistern. Und da liegt, glaube ich, auch eine der Hauptstärken. Die therapeutische Breite von Cannabis ist wahnsinnig gut.

    Also es ist super. Sicher, man kann sich damit nicht umbringen, da muss man schon viel machen. Das ist bei Opiaten ganz anders. Denken Sie an die Oxycodon Krise in der USA, gerade wo viele Pharmahersteller ja quasi rausgehen aus dem Markt der Opiate, weil einfach so viele im Drogensumpf versumpfen und viele Leute auch ein Abhängigkeitspotenzial entwickeln und sich dann halt auch in den Suizid oder überdosieren und dann sterben.

    Das ist alles beim Cannabis nicht so, muss man sagen. Und von der Macht, das ist eine Substanz, die sehr, sehr viel Potenzial hat. Also ich würde es immer rezeptpflichtig lassen, ganz ehrlich. Also von mir aus können ich ich habe zu dieser Diskussion Legalisierung von Cannabis. Also ich glaube wir machen uns den Markt Medizin der Medizin damit ein bisschen kaputt.

    Das sieht man in Holland, da ist es relativ schwierig Medizinal Cannabis zu bekommen, weil es halt frei verkäuflich ist. Ich glaube, dass wir eher. Also das Problem ist immer zwischen dem Freizeitmarkt und der Medizin ist immer, wir wollen in der Medizin Präparate, die auch in fünf, in zehn Jahren völlig identisch sind. Das heißt, das Kultiv ar, die Pflanze dahinter muss völlig identisch bleiben.

    Das macht es auch so teuer. Und in dem Freizeitmarkt geht es so ein bisschen darum. Na ja, dann habe ich halt, nehme ich halt auch mal Cannabis geht mir ganz gut, aber da habe ich halt ganz unterschiedliche Wirkungen. Und das ist das, was wir nicht brauchen. Und von der Welt glaube ich, dass dieser Medizinsektor immer Arzt verschrieben bleiben sollte, immer unter Kontrolle bleiben sollte.

    Damit hat kann am Usus betrieben wird und vor allen Dingen damit man mit vielen kleinen Handgriffen schafft man das auch die Therapie dann quasi also noch nicht bei den kleinsten Nebenwirkungen gleich aufgibt, sondern einfach vielleicht die Zusammensetzung der Rezeptur verändert. Aber das sind dann schon so Feinheiten. Das ist glaube ich zu viel verlangt. Wenn das der Patient selber macht.

    Wenn man ehrlich ist, gibt es auch unter uns Ärzten ja kaum wirkliche Spezialisten. Also wir alle sammeln Erfahrungen jetzt mit dem Patienten, aber es ist trotzdem immer noch eine relative Nische. Und auch die Studienlage ist relativ schwierig zu beurteilen, weil es bei Schmerzpatienten generell immer schwierig zu beurteilen ist. Es gibt ganz wenig gute Studien über Schmerzpatienten, weil ja alles eine Rolle spielt die Psychosomatik.

    Wie geht es einem gerade, wie ist der Patient, wie ist die Erkrankung? Ja selten eine stabile Erkrankung, also hat auch mal Auf und ABS und das macht es immer schwierig, das auch gut validiert zu zu untersuchen und das sieht man auch beim Cannabis, dass es quasi in die sich nicht nachsteht im Vergleich zu den Opiaten von der Welt an Stellenwert und sollte aber wie gesagt ärztlich kontrolliert werden.

    Was ich immer noch so ein bisschen. Was ich tatsächlich dabei auch spannend finde, ist das glaube ich die Krankenkassen uns also dass dieses Umdenken muss bei den Krankenkassen noch passieren. Also dass wir das tatsächlich jetzt nicht so nonchalant jedem geben, sondern dass wir tatsächlich uns das gut überlegen, weil ich finde nach wie vor, diese Hürde bei der Krankenkasse ist eine Katastrophe.

    Das muss besser werden, muss viel besser werden. Dass wir das viel freier entscheiden können und von den Kosten ja klar ist eine teure Medizin, teures Präparat gibt viele Präparate, aber es muss trotzdem irgendwie ärztlich entschieden werden, was man nimmt und wann es sinnvoll ist. Und von der Warte wäre es schön, wenn sie auch tatsächlich, wenn die Krankenkassen sich dem einfach so ein bisschen so das, was wir jetzt ja auch machen, tatsächlich da auch mal ein bisschen mit einsteigen würden, weil dann würden die das auch sehen, dass es eben nicht nur.

    Kiffen auf Rezept ist, sondern deutlich mehr. Ganz unterschiedlich, ehrlich gesagt, wir haben so zwei Gruppen. Wir haben einmal unsere Älteren, wo ich das sehr gerne einsetze. Ehrlich gesagt, die kommen meist. Also wenn wir das nicht vorschlagen, die sind in der Regel immer offen. Also sie sagen schon, ich würde es mal ausprobieren, alles, was irgendwie hilft. Also man hat ja immer noch so diesen pflanzlichen Charakter, deswegen haben die das immer noch so ein bisschen im Kopf, dass es weniger schädlich als Opiate von der Warte hilft es dann schon mal ganz gut.

    Die sind eigentlich ganz offen, die haben machen sich wenig Sorgen. Häufig kommen sie mit Empfehlung der Kinder, dass die Kinder sagen Probier mal Cannabis, ich hab da was gehört. Da haben wir dann gar keine Probleme. In der Regel schlagen wir das aber dann auch vor. Es ist selten so, dass die älteren Patienten zu uns kommen und sagen Ich hab das mal gehört, ich will das gerne haben.

    Anders bei den Jüngeren, also Jüngeren, heißt was weiß ich arbeitsfähig, also so bis zum 16 bis 50 Jahre. Und das ist häufig so, dass die sich damit belesen haben, ziemlich informiert sind, vielleicht auch schon mal was ausprobiert haben und gesagt hat, dass es gut funktioniert. Und die kommen dann ganz konkret mit dem Vorschlag Können wir nicht mal Cannabis ausprobieren, wo wir dann einfach die Indikationsstellung strikt überprüfen.

    Ganz viel ablehnen muss man ganz ehrlich sagen. Viele sind einfach, haben die Standardtherapie nicht erfüllt, haben einfach Es gibt einfach viele Alternativen. Ist vielleicht die Kausalkette auch noch nicht voll geklärt? Kausalkette heißt immer, dass man vielleicht noch die Ursache der Schmerzen in so einer Art und Weise behandeln kann. Und das sind dann quasi gar keine Kandidaten für Cannabis.

    Da haben wir da auch. In der Regel sind es aber alle dem eher offen, also gehen dem Gegenüber offen damit um und von der Welt hat man dann muss man so ein bisschen über Fahrtüchtigkeit. Arbeitsfähigkeit sind immer Themen, die aufploppen. Gerade bei jüngeren Patienten, wo man ja auch sagen muss, dass alles, was unabhängig vom Blütenmarkt ist, sondern mehr die voll Extrakt, da es ja die Fahrtüchtigkeit quasi auch gegeben, wenn stabil eingestellt ist.

    Diese Ängste kann man nehmen und eigentlich haben wir keine Probleme, die Patienten dahin zu bekommen. Wir haben sehr selten Patienten, die sagen, sie wollen das nicht. Voll Extrakt kann man tatsächlich einsetzen wie Retardpräparate, das heißt langsam wirkende Medikamente, die über einen gewissen Zeitraum mehrere Stunden ihre Wirkstoff abgeben. So ist es dann ähnlich wie eine Tabletteneinnahme. Bei den Cannabisblüten ist es so Wir haben relativ schnell eine sehr hohe THC Konzentration, die auch einen High Gefühl macht, die natürlich dadurch auch, dass die Potenz hat, Schmerzen tatsächlich schlagartig zu unterdrücken.

    Hat aber dann immer das Problem, dass ich quasi die Psychoaktivität habe. Die Wirkung ist relativ kurz. Drei Stunden, dann lässt es wieder deutlich nach, sodass man immer so ein Auf und Ab hat. Und das ist eigentlich das, was wir einer Schmerztherapie nicht wollen. Wir wollen eine stabile Medikation, von der, was sich ganz klar sollte voll Extrakte oder rein Substanzen als Extrakte sollte sicherlich, ich will mal sagen der STANDARD werden.

    Ich glaube, die Zukunft wird daran liegen, dass wir die Patienten auf einen Extrakt einstellen und dann die Cannabis Blüten bei zum Beispiel Tumorschmerz, Durchbruch, Schmerz als Bedarf obendrauf setzen. Das was wir bei mit Opiattherapie auch machen retardierte Präparate und obendrauf eine Bedarfsmedikation. Es ist gar nicht so einfach. Ich will mal sagen zum Beispiel der Blütenmarkt ist extrem vielfältig, wie wir wissen, gar nicht so richtig als Ärzte, welche Blüte man bei was.

    Also wir versuchen es immer zu deklar, also so ein bisschen zu klassifizieren, dass man man hat halt Blüten, die besonders sedieren wirken. Wir haben Blüten, die eher aktivierend wirken und da müsste es eigentlich so ein Register geben, dass man das irgendwie besser zuordnen kann. Wir haben ja sehr viel aus dem Freizeitmarkt tatsächlich, die Erfahrungen kommen aus dem Freizeitmarkt, die quasi alle Blüten irgendwie zuordnen können.

    Wir müssen so ein bisschen mehr in das Spektrum hineinsteigen, dass wir quasi die Blüten noch mehr nach individuellen Wirkungen anpassen. Also wer hat mehr Schlafstörungen? Wir hatten ja eine Antriebsproblematik, Wer braucht es zum Runterkommen, Wer braucht es quasi, damit der Morgen überhaupt in die Gänge kommt? Wer braucht diesen anti entzündlichen Part? Da wäre es schön, wenn man in die Richtung noch deutlich mehr.

    Also dass einfach die Präparate übersichtlicher werden. Das ist sicherlich im Moment noch ein Problem, was ein Problem ist. Nach wie vor. Ich finde, die Geruchsbelastung ist für Cannabis eine Katastrophe. Also ich finde das hat nichts mit Medikamenten, die man stigmatisiert. Die Patienten das keiner findet das schön als Patient diesen Cannabis Hauch um sich rum zu haben. Und ich finde da wäre es schön wenn wir Präparate kriegen wo die man inhalieren kann, die eben nicht geruchs auffällig sind.

    Also schön wäre auch, wenn das nicht so ein riesen apparative Aufwand ist, sondern wir wollen ja nicht, die sollen ja nicht rauchen in dem Sinn, das versuchen wir zu vermeiden. Wenn, dann inhalieren hier, dass man das irgendwie noch so hinbekommt, dass es ähnlich wie so ein Vaporizer ganz klein ohne Geruchsbelästigung. Das wäre schön, wenn wir da hinkommen würden, dass das voll Extrakte sind, gut, voll Extrakt als Tropfen sind gut da.

    Also das kann man gut einnehmen, das ist für die Patienten völlig komfortabel. Das hat auch keine Geruchsbelastung, das ist entspannt und der Weg der Verschreibung muss halt einfacher werden. Es muss klar sein, wenn ich einen Patienten habe, der möchte Cannabis oder das ist ein Kandidat für Cannabis und ich bestimmt. Also ich sehe das auch so, da möchte ich es auch verschreiben können, ohne welche Hürden.

    Ich möchte keine administrativen Hürden haben. Ich möchte keine Apotheken haben, die dann quasi auch anfangen zu diskutieren, weil sie es ja bestellen müssen, sondern es muss klar sein, dass es funktioniert und auch dauerhaft funktioniert. Das wäre so ein bisschen der Wunsch, dass wir da irgendwie hinkommen. Wir stigmatisieren Patient nicht mehr, es ist wird irgendwann nur noch als Medikament wahrgenommen.

    Es ist ja jetzt schon so, wenn man ehrlich ist. Wir haben schnell wirksame Opiate, die wir über Nasenspray verabreichen. Das ist ja nichts anderes. Nachher, wenn man das mit als Cannabis nimmt, auch über nehmen würden, denselben Stellenwert erreichen würden, dann wäre es auch in der. Ich will mal sagen in der Bevölkerung und unter den oder den Patienten oder den Ärzten ist es quasi, also es sind dieselben Darreichungsformen, es gibt quasi wird es ganz normal als Medikament wahrgenommen und verliert so ein bisschen diesen Mythos Droge.

    Und wenn wir das erreicht haben, dann ist es glaube ich einfach. Und dann werden wir die 30 %, die ich am Anfang immer erwähnt habe, wenn wir die kriegen, die wirklich so begeistert sind, wenn wir die alle eingestellt kriegen, dann haben, glaube ich, extrem viel erreicht für die Patienten. Schön wär's, aber ich glaube, es gibt kein wirkliches Medikament, was richtig heilt.

    Ich glaube, was wir schaffen können. Wir können. Wir können dem Körper vielleicht ein bisschen Zeit geben und so ein bisschen die Selbstheilungskräfte unterstützen. Und das geht, glaube ich, aber für alle Medikamente. Ich glaube auch jetzt, ein Antibiotikum heilt primär nicht, sondern unterstützt den Körper, das ja quasi die Abwehrkräfte, dass er quasi die Erreger bekämpfen kann und von der Warte ist wahr kann Cannabis durchaus Schmerzpatienten vielleicht nicht heilen, aber zumindest gut symptomkontrolliert und arbeitsfähig und in einer guten Lebensqualität quasi.

    Die kann es zurückgeben. Und von der Heilung ist immer schwierig zu beurteilen. Ehrlich gesagt, ein Knochen kann heilen. Vielleicht. Aber das tut er auch alleine. Das tut er nicht durch uns, wenn man ehrlich ist. Wir können unterstützen.

    Warum Cannabis bei Fibromyalgie eine vielversprechende Alternative ist

    Fibromyalgie-Patienten leiden unter chronischen, diffusen Schmerzen, die oft schwer zu behandeln sind. Dr. Giesel erklärt: „Die therapeutische Breite von Cannabis ist wahnsinnig gut. Es ist super sicher, man kann sich damit nicht umbringen, da muss man schon viel machen. Das ist bei Opiaten ganz anders."

    Diese Aussage bezieht sich auf ein grundlegendes Problem der herkömmlichen Schmerztherapie: Starke Schmerzmittel wie Opiate bergen erhebliche Risiken und können bei Überdosierung lebensbedrohlich werden. Bei medizinischem Cannabis ist eine tödliche Überdosierung praktisch ausgeschlossen.

    Medizinisches Cannabis Nebenwirkungen: Ein ehrlicher Vergleich

    Ein wichtiger Aspekt, den Dr. Giesel hervorhebt, sind die deutlich geringeren Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis im Vergleich zu herkömmlichen Schmerzmitteln. Während Opiate wie Oxycodon zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen können, zeigt Cannabis ein viel günstigeres Profil.

    Bei der Behandlung von Fibromyalgie beobachtet Dr. Giesel, dass Patienten nach der Umstellung von Opiaten auf Cannabis häufig berichten: „Ich bin viel wacher, ich bin viel klarer, ich kann viel mehr meinen Lebensalltag auch meistern."

    Die Patientin aus seinem Behandlungsbeispiel beschreibt ihre Erfahrungen mit Opiaten so: Nebenwirkungen wie Euphorie, gefolgt von depressiven Phasen, Ungeduld, leichte Aggression und Übelkeit bis hin zum Erbrechen machten ihr das Leben schwer. Diese Persönlichkeitsveränderungen sind bei medizinischem Cannabis deutlich seltener und weniger ausgeprägt.

    Vorteile der kontrollierten Cannabistherapie

    Dr. Giesel betont die Bedeutung einer ärztlich kontrollierten Cannabistherapie: „Ich würde es immer rezeptpflichtig lassen. Das Problem ist immer zwischen dem Freizeitmarkt und der Medizin - wir wollen in der Medizin Präparate, die auch in fünf, in zehn Jahren völlig identisch sind."

    Diese standardisierte Qualität ist besonders wichtig bei chronischen Schmerzen, da Patienten auf gleichbleibende Wirkstoffkonzentrationen angewiesen sind. Die medizinische Überwachung ermöglicht auch feine Anpassungen der Therapie bei auftretenden Nebenwirkungen.

    Verschiedene Darreichungsformen und ihre Nebenwirkungen

    Dr. Giesel unterscheidet zwischen verschiedenen Anwendungsformen von medizinischem Cannabis und deren spezifischen Nebenwirkungsprofilen:

    Vollextrakte vs. Blüten

    Vollextrakte können wie Retardpräparate eingesetzt werden und geben über mehrere Stunden kontinuierlich Wirkstoffe ab. Diese Form ähnelt einer Tabletteneinnahme und verursacht weniger psychoaktive Nebenwirkungen.

    Bei Cannabisblüten entstehen dagegen „relativ schnell sehr hohe THC-Konzentrationen, die auch ein High-Gefühl machen". Diese haben zwar die Potenz, Schmerzen schlagartig zu unterdrücken, bringen aber immer die Psychoaktivität als Nebenwirkung mit sich.

    Inhalation vs. andere Anwendungsformen

    Dr. Giesel warnt vor der Joint-Form: „Das ist eigentlich die schlechteste Variante des Inhalierens, weil zum einen verbrennt das Profil im Joint, was beim Vaporisieren nicht passiert. Die Wirksamkeit ist einfach schlechter und die Kontrolle der Dosis ist deutlich schlechter."

    Besondere Eignung bei austherapierten Patienten

    Ein wichtiger Punkt in Dr. Giesels Praxis ist die Behandlung von Patienten, bei denen die Standard-Schmerztherapie versagt hat. „Generell sind Sie eine super Kandidatin für Cannabis an sich, weil wir im Endeffekt die medikamentöse Standardtherapie ausgereizt haben, das hat nicht funktioniert, es war von Nebenwirkungen nicht verträglich."

    Bei Depression im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen können herkömmliche Medikamente die Lebensqualität stark beeinträchtigen. „Die werden wesensverändert, die ziehen sich zurück, die werden antriebsgemindert", so Dr. Giesels Beobachtung zu Opiaten.

    Realistische Erwartungen an die Therapie

    Dr. Giesel ist ehrlich bezüglich der Grenzen von medizinischem Cannabis: „Ich glaube, es gibt kein wirkliches Medikament, was richtig heilt. Was wir schaffen können: Wir können dem Körper vielleicht ein bisschen Zeit geben und die Selbstheilungskräfte unterstützen."

    Diese realistische Einschätzung ist wichtig für Fibromyalgie-Patienten. Ziel der Cannabistherapie ist nicht die vollständige Heilung, sondern eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und die Möglichkeit, trotz der Erkrankung ein aktives Leben zu führen.

    Cannabis kann „Schmerzpatienten vielleicht nicht heilen, aber zumindest gut symptomkontrolliert und arbeitsfähig und in einer guten Lebensqualität" zurückgeben. Für viele Fibromyalgie-Patienten bedeutet dies einen enormen Gewinn an Lebensqualität.

    Fazit: Cannabis als sichere Alternative bei Fibromyalgie

    Dr. Matthias Giesels Erfahrungen zeigen, dass medizinisches Cannabis bei Fibromyalgie eine wertvolle Therapieoption darstellt. Die deutlich geringeren Nebenwirkungen im Vergleich zu herkömmlichen Schmerzmitteln, die hohe Sicherheit und die Möglichkeit, die Lebensqualität erheblich zu verbessern, machen Cannabis zu einer vielversprechenden Alternative.

    Wichtig ist dabei immer die ärztliche Begleitung und die individuelle Anpassung der Therapie. Nur so können die Vorteile von medizinischem Cannabis optimal genutzt und mögliche Nebenwirkungen minimiert werden.

    Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und ersetzt nicht die professionelle medizinische oder rechtliche Beratung. Bei Fragen zur Cannabistherapie wenden Sie sich an spezialisierte Ärzte oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

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    Häufig gestellte Fragen

    Nein, die Wirkung ist individuell sehr unterschiedlich - wie bei allen Fibromyalgie-Therapien. Etwa 70-80 % der Patient:innen berichten von Verbesserungen der Symptome, aber nicht jede/r profitiert gleich stark.1 Eine Therapie sollte mindestens 4-6 Wochen unter ärztlicher Aufsicht getestet werden.

    1 Sagy, I.; Bar-Lev Schleider, L.; Abu-Shakra, M.; Novack, V. Safety and Efficacy of Medical Cannabis in Fibromyalgia. J. Clin. Med. 2019, 8, 807. doi: 10.3390/jcm8060807.

    Medizinalcannabis hat oft weniger Nebenwirkungen als Opioide oder starke Antidepressiva. In einer Studie traten bei einem Drittel der Patient:innen leichte unerwünschte Ereignisse auf, wie Mundtrockenheit, Schwindel und Müdigkeit. Schwere Nebenwirkungen traten selten auf.2

    2 Giorgi, V., Bongiovanni, S., Atzeni, F., Marotto, D., Salaffi, F., & Sarzi-Puttini, P. (2020). Adding medical cannabis to standard analgesic treatment for fibromyalgia: a prospective observational study. Clinical and experimental rheumatology, 38 Suppl 123(1), 53–59.

    Das Abhängigkeitspotential von medizinischem Cannabis ist deutlich geringer als bei Opioid-Schmerzmitteln. Bei therapeutischer Anwendung unter ärztlicher Kontrolle ist das Risiko gering. Viele Patient:innen können sogar andere Medikamente, mit einem höheren Abhängigkeitspotential, reduzieren.

    Viele Patient:innen fühlen sich tagsüber erholter, weil Cannabis die Schlafqualität nachts verbessert.1 Bei zu hoher Dosierung kann allerdings kurzzeitig Müdigkeit auftreten, daher ist es wichtig mit dem Arzt/der Ärztin einen individuellen Therapieplan mit der optimalen Dosierung zu erstellen.

    1 Sagy, I.; Bar-Lev Schleider, L.; Abu-Shakra, M.; Novack, V. Safety and Efficacy of Medical Cannabis in Fibromyalgia. J. Clin. Med. 2019, 8, 807. doi: 10.3390/jcm8060807.

    Viele Fibromyalgie-Patient:innen kombinieren verschiedene Darreichungsformen: Öle für die kontinuierliche Grundversorgung und Vaporizer bei akuten Schmerzen. Öle eignen sich besonders für Schlafprobleme, während Inhalation bei plötzlichen Schmerzschüben hilft.

    Eine Monotherapie mit CBD kann bereits die Symptome einer Fibromyalgie verbessern. Jedoch zeigen kombinierte Präparate mit CBD und einem THC-Anteil (> 0,3%) eine stärkere Wirksamkeit.4 Dies ist auf den sogenannten „Entourage-Effekt“ zurückzuführen. Der Entourage-Effekt beschreibt die verstärkte Wirksamkeit verschiedener Cannabinoide wie THC und CBD, wenn sie zusammen verabreicht werden.

    4 Boehnke KF, Gagnier JJ, Matallana L, Williams DA. Substituting Cannabidiol for Opioids and Pain Medications Among Individuals With Fibromyalgia: A Large Online Survey. J Pain. 2021 Nov;22(11):1418-1428. doi: 10.1016/j.jpain.2021.04.011.

    Patient:innen mit Fibromyalgie berichten von deutlich weniger Schmerzen, besserem Schlaf, weniger Depressivität und einer verbesserten Lebensqualität.2,4,5 Besonders bei therapieresistenten Fällen kann Medizinalcannabis eine wichtige Alternative sein.

    2 Giorgi, V., Bongiovanni, S., Atzeni, F., Marotto, D., Salaffi, F., & Sarzi-Puttini, P. (2020). Adding medical cannabis to standard analgesic treatment for fibromyalgia: a prospective observational study. Clinical and experimental rheumatology, 38 Suppl 123(1), 53–59.
    4 Boehnke KF, Gagnier JJ, Matallana L, Williams DA. Substituting Cannabidiol for Opioids and Pain Medications Among Individuals With Fibromyalgia: A Large Online Survey. J Pain. 2021 Nov;22(11):1418-1428. doi: 10.1016/j.jpain.2021.04.011.
    5 Wang C, Erridge S, Holvey C, Coomber R, Usmani A, Sajad M, Guru R, Holden W, Rucker JJ, Platt MW, Sodergren MH. Assessment of clinical outcomes in patients with fibromyalgia: Analysis from the UK Medical Cannabis Registry. Brain Behav. 2023 Jul;13(7):e3072. doi: 10.1002/brb3.3072.

    Bei Inhalation (Vaporizer) tritt die Wirkung binnen ca. 5-15 Minuten ein. Bei der oralen Anwendung, wie bei Ölen, tritt die Wirkung nach ca. 30-90 Minuten ein, hält aber auch länger an als die inhalative Anwendung. Daher ist für akute Schmerzschübe die Inhalation und für die kontinuierliche Linderung die orale Anwendung besser geeignet.

    Medizinalcannabis ist allgemein gut verträglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Mundtrockenheit, leichter Schwindel, und Müdigkeit.2,3,4 Die Nebenwirkungen lassen sich meist durch eine Anpassung der Dosis minimieren.

    2 Giorgi, V., Bongiovanni, S., Atzeni, F., Marotto, D., Salaffi, F., & Sarzi-Puttini, P. (2020). Adding medical cannabis to standard analgesic treatment for fibromyalgia: a prospective observational study. Clinical and experimental rheumatology, 38 Suppl 123(1), 53–59.

    3 Chaves, C., Bittencourt, P. C. T., & Pelegrini, A. (2020). Ingestion of a THC-Rich Cannabis Oil in People with Fibromyalgia: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Clinical Trial. Pain medicine (Malden, Mass.), 21(10), 2212–2218.

    4 Boehnke KF, Gagnier JJ, Matallana L, Williams DA. Substituting Cannabidiol for Opioids and Pain Medications Among Individuals With Fibromyalgia: A Large Online Survey. J Pain. 2021 Nov;22(11):1418-1428. doi: 10.1016/j.jpain.2021.04.011.

    In einer Studie mit Fibromylagie-Patient:innen konnten ca. 72 % die Dosis Ihrer Schmerzmittel reduzieren oder ganz absetzen. Zudem traten unter der Therapie mit Medizinalcannabis weniger Nebenwirkungen auf als unter anderen Schmerzmitteln.4

    4 Boehnke KF, Gagnier JJ, Matallana L, Williams DA. Substituting Cannabidiol for Opioids and Pain Medications Among Individuals With Fibromyalgia: A Large Online Survey. J Pain. 2021 Nov;22(11):1418-1428. doi: 10.1016/j.jpain.2021.04.011.